Viele benutzen heutzutage eine Tracking-App wie myFitnessPal, YAZIO etc. um ihre Ernährung zu dokumentieren.
Ich finde es selbst eine tolle Sache und habe es lange Zeit für mich genutzt. Es ist flexibel und individuell anwendbar.
Hinter dem Tracken steckt oft die Ernährungsform „If it fits your makros” die nach der Antwort des Ernährungsexperten Alan Aragon benannt wurde. Es heißt soviel, wie wenn es in deine Makronährstoffverteilung (Proteine, Kohlenhydrate, Fette) passt, dann kannst du es essen.
Das Grundprinzip dahinter sagt aus, dass kein Lebensmittel als “schlecht” bezeichnet werden kann, sofern es in Maßen zugeführt wird und in die jeweilige Kalorienbilanz sowie Makronährstoffverteilung passt.

Klingt toll oder? Essen was man möchte, ohne Verzicht. Aber warum scheitern so viele daran und was sind überhaupt die Vor- und Nachteile?
Die Vorteile?:
Ich vergleiche es immer gerne mit einem Auto. Wenn du möchtest, dass dein Fahrzeug optimal und lange läuft. Dich sicher von a nach b befördert, solltest du z.B. kein Frittierfett in den Tank kippen. Du wirst ansonsten sehr viel Zeit und Geld in der Autowerkstatt lassen müssen. So ist es auch mit dem Tracken. Meist haben wir keine genaue Vorstellung von “was ist gesund” und “was ist ungesund”. Wie viele Kalorien haben bestimmte Lebensmittel? Mit einer Tracking-App erhältst du Angaben über die Kalorienbilanz und deine Makronährstoffverteilung, kannst Mikronährstoffe nachschauen und überprüfen, ob du genügend Ballaststoffe zu dir führst.
Das Grundgerüst dieser Ernährungsform ist die Verteilung von 80 % gesunden und im besten Fall viele unverarbeitete Lebensmitteln sowie 20 % “ungesunder” Ernährung. Dementsprechend ist es sehr flexibel und individuell. Dein Auto (Körper) läuft optimal, aber vielleicht sind ein paar Krümel auf den Polstern. Schadet dem Auto nicht und mit einmal saugen, ist alles wieder gut.
Jetzt komme ich zu den Nachteilen:
Eine App ist nur so schlau, wie sie von deinen Informationen gefüttert wird. Sprich: Du gibst deine Daten (Alter, Körpergröße, Körpergewicht, Geschlecht, Abnehmziel) ein. Aber ist das realistisch und kannst du mit den angezeigten Daten etwas anfangen?
Die App wirft nun die Ergebnisse über deinen Kalorienbedarf und Makronährstoffverteilung raus.
Und jetzt sind viele überfordert. Gerade Anfänger können oft die Informationen nicht richtig lesen. Geben zu hohe Abnehmwerte ein und verfallen erneut in die JoJo-Falle. Die Werte können nicht über Dauer eingehalten werden. Man ist frustriert wieso man die eingegebenen -0,5 Kilo Gewichtsverlust wöchentlich nicht erreicht, obwohl die App dies ja so toll ausgerechnet hat und man wirft erneut das Handtuch.
Oder die zugeführten Kalorien bestehen nur aus “Fast Food” und man fühlt sich ständig schlapp und ausgelaugt. Denn die Makronährstoffverteilung wird komplett ignoriert, nicht verstanden und/oder falsch berechnet.
Oder der Kalorienverbrauch wurde zu hoch ermittelt und man nimmt trotz allem abwiegen und eingeben nicht ab oder sogar zu. Das kann z.B. an Eingabefehlern liegen. Ebenfalls weiß die App nicht wie dein durchschnittlicher Kalorienverbrauch vorher war und eventuell andere Faktoren deinen Abnehmerfolg drosseln, wie schlechter Schlaf, Stress, Medikamente, Hormonschwankungen.
Was ist nun das Fazit?: Ich bin totaler Fan vom Tracken. Aber es ist keine Wunderpille und muss gelernt werden. Man muss seinen individuellen Kalorienverbrauch kennen, den vorherigen durchschnittlichen Kalorienverbrauch und die passende Makronährstoffverteilung für sich finden. So verhindert man z.B. auch Abbau der Muskulatur indem der Proteinbedarf hoch genug angesetzt wurde. Aber auch nicht zu hoch und dieser kann womöglich nicht eingehalten werden. Tracken hilft sich mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen und Aha-Erlebnisse zu sammeln. Denn Mal Hand aufs Herz, wer weiß denn schon wie viel Kalorien ein Esslöffel Olivenöl tatsächlich hat? Ebenfalls kann man überprüfen, ob die Ballaststoffzufuhr ausreichend ist oder ob, es noch Verbesserung bedarf. Wenn man nun auch noch die 80/20 Regel befolgt, wird man flexibler in seiner Ernährung sein und Gelüste können gestillt, anstatt unterdrückt zu werden. Alles in gesunden und vertretbaren Maßen.
Trackst du vielleicht auch schon eine ganze Weile und hast nur bedingt Erfolge? Verstehst nicht wie du deinen Kalorienbedarf richtig ermittelst oder wie eine optimale Makronährstoffverteilung für dich aussehen könnte? Dann melde dich jetzt bei mir.