Oft wird mir von Außenstehenden eine hohe Disziplin nachgesagt und es wird nicht verstanden, wie ich alles unter einem Hut bekomme. Meine Antwort ist ganz simpel: „Ich habe mein persönliches „warum“ gefunden und es ist extrem stark. Ebenfalls habe ich viele Routinen in meinen Alltag eingeplant, die es mir erleichtern alles umzusetzen.“  

Disziplin ist nicht alles. Prioritäten bzw. Gewohnheiten sind die Zauberwörter. Deswegen auch die Routinen in meinen Alltag. Ernährung und Sport sind eingeplant und zwar ganz ohne Stress. Es wird nicht hinterfragt, sondern getan. Dabei läuft es nicht immer nach Plan A und 100 %ig ab. Aber das ist auch in Ordnung. 

Es gibt Tage an denen funktioniert mein Training so gar nicht und andere Tage, an denen ich unglaublich viel Leistung habe. Gerade das macht es doch so spannend. Es gibt Höhen und Tiefen. Und auch wenn es oft diszipliniert erscheint, ist es nicht immer der Fall. Wie in dem Sportbeispiel. Ich habe auch manchmal einfach keine Lust auf Sport (vor allem nicht um 6 Uhr morgens) oder ernähre mich täglich 100 %ig „clean“. Aber das weiß ich. Ich suche keine Ausreden, denn nur ich bin für mich selbst verantwortlich.  Manchmal kann auch die perfekt geplanteste Woche schieflaufen. Z. B. bringt mein Kind irgendeinen tollen Virus aus der Krippe mit und alle liegen flach oder mein Mann ist auf Geschäftsreise, mein Kind krank zuhause, dann schaffe ich es auch nicht zu trainieren. Dann ist das eben so und wird mit meinem Coach kommuniziert. Notfalls wird der Trainingsplan an die momentane Situation angepasst. Merke ich, dass meine Trainingsleistung total schlecht ist und ich mich ausgelaugt fühle, weiß ich, dass es Zeit für eine Pause ist und auch das wird kommuniziert. Das ist menschlich und vollkommen normal. Die Bilanz ist entscheidend.

Manchmal läuft einfach alles wie am Schnürchen und manchmal muss alles umgeplant werden. Wenn aber mein Essen und Sport die meiste Zeit als Art Routine ablaufen, dann macht es mir keinen Stress. Ich denke nicht darüber nach und es läuft wie von selbst. Vergleichbar mit dem Zähne putzen. Niemand denkt darüber nach, wie und ob er sich die Zähne putzen sollte. Es gehört zum Alltag dazu.

Was allerdings das größte Argument für meinen bzw. unseren Lebensstil ist, ist das „warum“. Wenn ich sehe wie schnell mein 2 ½ Jähriger mit seinem Bobbycar fährt, bin ich unglaublich froh, dass ich locker neben ihm joggen kann. Dass ich lossprinten kann, wenn ich muss oder möchte. Dass ich mit ihm toben kann, ohne dass mir danach alles weh tut. Dass ich fit bin und ihn so lange wie möglich begleiten kann. Ich möchte kein Leben haben, das von Krankheiten und Tabletten bestimmt ist. Ebenfalls möchte ich ein positives Umfeld haben. Ein Umfeld, in dem man sich gegenseitig aufbaut, bestärkt und motiviert. Ein Spruch lautet, dass wir der Durchschnitt von den 5 Menschen aus unserem engsten Umfeld sind. Bevor man also kritisch auf das ständig jammernde und nörgelnde Umfeld schaut, sollte man sich fragen, wer ist immer am Tatort?! 

Unser Kalender ist quietsche bunt. Kind, Mann, Haus, Hund, Selbstständigkeiten, Geschäftsreisen, Sport und ständige Weiterbildungsseminare liegen bei uns an der Tagesordnung. Doch genau so mögen wir unser Leben. Es ist nicht immer stressfrei, doch es ist aufregend. Und auch Stress wird von jeder Person unterschiedlich aufgefasst und solange man sich auf Kleinigkeiten fokussiert, wird man größere Vorhaben, wie endlich Zeit für Sport einzuplanen, als zu stressig auffassen und nie Zeit dafür finden. In dem Fall wird die Ausrede siegen.

Denn wie oft sind wir wirklich ehrlich zu uns und reflektieren einmal wie viel Zeit wir für „überflüssige“ Dinge, wie z.B. den nächsten Serienmarathon aufbringen. Wir haben alle täglich 24 Stunden Zeit. Wie man sie plant bleibt jedem selbst überlassen.

Der Schlüssel ist also nicht unbedingt die Disziplin, sondern die Routine, sein „warum“ kennen und das richtige Umfeld, in dem man ähnliche Ziele verfolgt.  

Ich möchte in den nächsten 20 Jahren nicht aufwachen und meinen körperlichen Verfall hinnehmen. Egal, ob physisch oder psychisch. Solange ich selbst darauf Einfluss habe, möchte ich, dass ich gesund und glücklich bin. 

P.s. Hätte man mir vor Jahren erzählt, dass ich das Hotel im Sommerurlaub u.a. nach dem Fitnessraum aussuche, wäre ich vor Lachen mit meinem Cocktail aus dem Liegestuhl gefallen. Jetzt ist Training eine Routine geworden und auch in unserem diesjährigen Sommerurlaub haben wir Sport gemacht. Warum? Weil es eingeplant war und wir es wollten. Es war auch der erste Urlaub in dem wir uns nicht komplett ausgelaugt fühlten.

Hast du Probleme Routinen zu finden? Bist du die ständigen Ausreden satt? Dann melde dich bei mir.