Wenn Frauen zu mir ins Coaching kommen, gehen sie immer davon aus, dass sie super undiszipliniert sind und alles falsch machen. Sie gehen unglaublich hart mit sich ins Gericht. Entschuldigen sich, weil sie Schokolade essen oder der Ehemann Geburtstag hatte und man zusammen Essen war.
In den seltensten Fällen liegt es an mangelnder Disziplin! Was? Ja, genau! Der eigene Perfektionismus steht meist im Weg. Iss die Pizza, wenn du Lust darauf hast. Passt sie in dein Kalorienziel? Ja! Noch besser!
Frauen machen sich oft um so viele Dinge einen Kopf und wie sie auf andere wirken. Beispiele:
– man vergleicht sich mit Personen, die z.B. viel häufiger zum Sport gehen. Vielleicht ist es aber das Hobby und andere Dinge bleiben eher liegen.
-der Besuch kommt ins Haus und alles muss staubfrei sein. Es könnte der Verdacht entstehen, man hätte nichts im Griff.
-man muss Kuchen backen oder Kekse zuhause haben. Selbst wenn man weiß, dass das Gebäck einen triggert. Für eine gute Gastgeberin gehört sich das aber.
-man geht nicht zum Sport, weil andere dort über einen urteilen. Lasst euch gesagt sein, da ist jeder auf sich selbst fixiert.
-man verbietet sich alle möglichen leckeren Dinge, um bloß nicht zuzunehmen. Bricht dann komplett aus und das Gegenteil passiert.
-man lässt Mahlzeiten weg, weil man Essen geht. Was passiert? Man geht superhungrig ins Restaurant und isst mehr als man wollte.
Ich erlebe diese Dinge nicht nur bei den Frauen in meinem Coaching, sondern auch aus meiner Vergangenheit. Ich hätte hinter jedem Punkt einen Haken machen können.
Wenn ich dann nachfrage, wieso man so handelt und ob das nicht unglaublich anstrengend ist? Dann kommt oft: „Meine Freundin sieht nach 2 Kindern so toll aus. Bei ihr ist das Haus immer aufgeräumt. Es liegt kein Spielzeug auf dem Boden. Sie ist so ausgeglichen.“ „Bist du dir sicher?“
Niemand ist perfekt. Für den einen ist man zu dick. Für den anderen zu dünn, zu muskulös, zu laut, zu leise, zu arrogant, zu aufgedreht. Die Liste ist endlos.
Und bei Niemanden läuft alles perfekt.
Fazit: Durchatmen, Prioritäten setzen, nicht vergleichen, Umfeld sortieren, genießen, Druck rausnehmen.